Wettbewerb Obereider Hafen

Man gelangt unter den Bahnschienen wie durch ein Tor zentral auf das Grundstück, welches momentan in beide Richtungen in einer Sackgasse endet. Dieses Gefühl galt es ins Gegenteil umzukehren und eine spannende Architektur zu entwickeln, die nicht nur funktional, sondern auch erlebbar ist. Wir wollen nicht einfach nur das Ablaufen einer Promenade ermöglichen, sondern interessante Freiräume, Zwischenräume und Plätze schaffen, die eine lebendige Interaktion zwischen Nutzern, Besuchern und Einheimischen ermöglichen. Für Baufeld B haben wir uns entschieden als entwurfsprägende Formensprachen eine abstrahierte Form der vorherrschenden und ortsüblichen Kubaturen heranzuziehen. Das klassische Giebelhaus bildet daher die Grundlage für diesen Entwurf. Diese Gebäudeform und die daraus entstehenden Gassen und Plätze sind es, die vielen Hafenstädte bis heute den Charme und das maritime Flair verleihen. Mehr noch, es erinnert an die kleine lebendige Handelsstadt, die Rendsburg einst war. Demgegenüber steht auf Baufeld A eine moderne und markante Skulptur mit Blick über die Stadt. Fast könnte man bei der Einfahrt vom Wasser in den Hafen meinen, es läge ein großer Zweimaster mit gehissten Segeln an der Kaimauer. Die leicht überzogenen Ecken und Kanten lassen das Gebäude skulptural und fast wie ein Kunstwerk auf diesem Platz erstrahlen. In seiner Gesamtheit betrachtet harmonieren die beiden Baufelder durch ihre Kontraste und bilden zusammen eine Beziehung aus Tradition und Moderne, sie schaffen einen Ort mit besonderer Strahlkraft. Die skulpturale Erscheinung stellt außerdem eine Beziehung zu dem Skulpturenpark auf metaphorischer Ebene her und schafft somit eine Verbindung zur nördlichen Wasserseite. Städtebaulich greifen wir die malerische Typologie von Rendsburg auf und transformieren sie zu einer neuen Interpretation. Der Charme einer kleinen Seehandelsstation und die Eleganz der Moderne werden zusammengeführt. Der Entwurf reagiert und interagiert auf der einen Seite mit der verträumten Altstadt und auf der anderen Seite mit dem Skulpturenpark und den großen Skalierungen des Gewerbegebietes.